... auf einer Seite.
Im Mai 2013 sagte mir meine Frau, dass sie gerne Hühner hätte. Ich fand die Idee sehr gut, obwohl wir keine Ahnung von der Hühnerhaltung hatten. Aber wir sind beide sehr tierlieb und das reichte mir schon als Grund, meiner Frau ein "na dann holen wir uns welche" zu entgegnen.
Gut, meine Frau ist schneller als der Blitz, wenn es um die Umsetzungen Ihrer Ideen geht. Also hat sie am gleichen Tag noch über das Internet nach Hühnern gesucht und mit dem Verkäufer das kommende Wochenende als Liefertermin für fünf Tiere ausgemacht. Somit hatten wir knapp eine Woche Zeit, um alles für den gefiederten Zuwachs vorzubereiten.
Zuerst mussten wir uns Gedanken machen, wo die Hühner auf unserem Grundstück ihren Platz bekommen.
Dies war war uns schnell klar. Vor unserer Küche haben wir ein geschütztes Plätzchen, dass uns von der Größe her auch tauglich schien. "So können wir die Tiere dann immer beobachten, wenn wir in der Küche oder auf der Terrasse sitzen", meinte meine Frau.
Ok, Platz gefunden.
Jetzt kam der schwierigere Teil.
Ein Stall musste her. Aber wie sollte der aussehen und welchen Anforderungen musste er gerecht werden?
Im Internet kann man sich systematisch verwirren.
Der Stall soll auf dem Boden sein, der Stall muss Abstand vom Boden haben.
Eine Lampe muss in den Stall, keine Lampe muss da rein.
Viele Fenster müssen her, wenig Fenster müssen's sein.
Viele Sitzstangen und unbedingt auf gleicher Höhe, eine Sitzstange reicht.
Viele Nester, wenig Nester.
Futter und Wasserstellen (da sind sich die meisten einig).
Sand, Einstreu, Heu,.... . Am besten alles auf einmal.
Puh, ja was denn nun!?
Wir haben uns dann selbst überlegt, was uns sinnvoll erschien.
Licht, aber nicht zu viel.
Das Hühnerhaus muss leicht zu reinigen sein.
Futter und Wasserstellen.
Mehrere Sitzstangen auf gleicher Höhe.
Der Stall soll Abstand vom Boden haben.
Zwei Nester erschienen uns sinnvoll.
Dämmung gegen Hitze und Kälte.
Also eine grobe Skizze angefertigt und ab in den Baumarkt.
Holzlatten, Bretter, Schrauben, Winkel und Dämmwolle gekauft und schon ging es daheim los.
... und bereits Ende des Tages stand das Gerüst für den Stall.
Am darauffolgenden, alles andere.
Nun kamen uns einige andere Dinge dazwischen und das Liefer-Wochenende rückte immer näher, ohne das weitere
Schritte passierten. Am Morgen des Liefertages, musste dann schnell noch der Auslauf gebaut, bzw. gesichert werden.
Erst die Begrenzungssteine gesetzt, dann die Wäschespinne entfernt und anschließend Pfosten und ein grobmaschiges Netz angebracht. So, der Stall war nun fertig gestellt und die Hühner konnten kommen.
Zwei Stunden, die uns wie eine Ewigkeit vor kamen, vergingen und dann läutete es an der Tür.
Da waren Sie. Unser Hühnerlieferant, kam mit einem Umzugskarton in den Garten. Er lief, von mir geführt, gleich in den Auslauf den die Hühner ab jetzt haben sollten.
Karton abgestellt, Deckel geöffnet und wir sahen unsere ersten 5 Legehennen. Uns kamen die Hühner so riesig vor.
Wir hatten mit Hühnern ungefähr so viel Kontakt, wie mit fliegenden Fischen.
Also gar keinen.
Die Hühner liefen umher und pickten was das Zeug hielt. Wir konnten uns an dem Einzug der Hühner in Ihr neues Zuhause gar nicht satt sehen.
Am kommenden Tag staunten wir nicht schlecht, als auch schon die ersten zwei Eier in einem Nest lagen. Der Hühnerlieferant meinte nämlich, wenn die Hühner sich wohl fühlen, dann legen sie.
Das war eine positive Bestätigung für unseren Selbstbau, allerdings hatten wir schon noch einige Änderungen vorzunehmen, wie sich zeigte.
Das grobmaschige Netz reichte vom Boden bis zur Oberkante der Pfosten. Dies sind ca. 1,60 Meter. Wir hatten gedacht, da kommen die Hühner nicht drüber. Tja....falsch gedacht. Am zweiten Tag saß das graue Huhn auf dem Hühnerstall, und am dritten Tag auch schon auf dem Dach des Schuppens.
Das Gehege musste nach oben abgesichert werden. Das Netz also auch noch über den Auslauf gezogen und nun war endlich Ruhe und nichts mehr mit ausbüxen.
Die Tage und Wochen vergingen und wir konnten uns einfach nicht genug an den Hühnern erfreuen. Nach ca. drei Monaten begann dann eine Henne von uns zu Glucken.
Wir dachten damals, die Henne sei krank. Sie saß nur noch im Nest und hatte einen ganz starren Blick.
Deshalb wieder im Netz recherchiert. Je nachdem wie man die Suchanfrage formulierte, bekam man wieder sehr unterschiedliche Antworten. Von Tot krank bis halb so wild.
Letztendlich hielt ich der Henne dann einfach ein Ei vor den Schnabel. Sie plusterte sich auf, fing zu gackern an und schob das Ei unter sich. Ich teilte meiner Frau mit, "die Henne ist nicht krank, sie gluckt. " Wir wollten die Henne nicht mit Gewalt davon abhalten, aber auch nicht umsonst auf unbefruchteten Eiern sitzen lassen. Also bestellte ich im Internet sechs befruchtete Exemplare von Bielefelder Kennhühnern. Nach ca. drei Tagen kamen diese unversehrt an. Ich schob sie der Glucke unter, und wir hofften, die Henne würde die nun längere Brutzeit durchhalten.
Nach weiteren 20 Tagen hörten wir dann etwas aus dem Nest tschiepen. Unsere Henne hatte es geschafft. Es ist zwar aus den sechs Eiern nur ein Küken geschlüpft, aber so war es aus unserer Sicht für die Henne nicht umsonst.
Nun hatten wir den ersten Nachwuchs durch unsere Hühner erhalten ( hier einen Tag alt ). Das Küken wurde sehr liebevoll von der Glucke umsorgt ( Einzelkind halt *grins* ). Wie an der Kopfmaserung hier deutlich zu erkennen (heller Fleck - Hahn, dunkler Fleck- Henne), handelte es sich um einen Hahn.