Man hört immer wieder davon, dass der eigene Hahn auf einen oder alle Besitzer los geht. Mal ist es vielleicht sogar nur das Kind der Besitzer, man sind es alle Menschen die den Stall oder Auslauf betreten. Wir selbst hatten so einen Fall nur ein einziges Mal. Ein junger Hahn sprang mir ans Bein um mich anzugreifen. Ich packte ihn sehr schnell am Hals und hob ihn hoch. Nicht zu fest denn er sollte ja noch Luft bekommen. Aber danach machte der Hahn nie wieder Versuche dieser Art. Er verstand sofort, wo er in der Rangliste stand.
Wieso werden Hähne überhaupt Aggressiv?
Das kann ganz unterschiedliche Gründe haben.
Als Küken zu sehr von Menschen großgezogen
Bei uns lag es mit Sicherheit daran, dass wir den kleinen von Anfang an immer zu uns geholt hatten, ihn aus der Hand gefüttert, oft gestreichelt und ihm scheinbar damit das Gefühl gegeben haben, dass wir auch "Hühner" sind. Nun liegt es in der Natur eines jeden Hahnes in der Rangordnung nach oben zu kommen. Am besten bis ganz nach oben denn dann ist er der Chef aller Anderen. Wenn der Hahn den Menschen nun als Rivalen sieht,
ist das Problem perfekt, wenn man nichts dagegen unternimmt.
Schlechte Erfahrungen mit Menschen
Egal ob im Küken Alter, als junger Hahn oder auch schon als älterer Hahn, wenn er schlechte Erfahrungen gemacht hat, z.B. Schläge, Tritte oder ihm seine Hennen wegnehmen, dass kann einen Hahn ebenfalls dazu veranlassen, aggressiv zu werden.
Krankheiten oder Verletzungen
Auch können Verletzungen oder Krankheiten den Hahn soweit bringen, dass er alles und jeden Angreift da er durch seine geschwächte Form sehr verletzlich ist.
Zum einen ist es wichtig, dass die Person(en) die vom Hahn angegriffen werden, das Problem selbst mit dem Hahn lösen. Der Hahn sieht manchmal jeden oder manchmal nur eine Person als Gefahr /Rivalen. Also bringt es meist nichts, wenn ein Hahn es nur auf das Kind der Halter abgesehen hat und die Eltern ihn maßregeln. Der Hahn wird wohl so lange auf das Kind losgehen, bis es ihm zeigt wer der Stärkere ist. Das geht auf verschiedene Varianten.
Wie oben schon erwähnt hat es bei unserem Hahn sofort geholfen, ihn am Hals zu packen und ihn hoch zu heben.
Je nach Alter und Statur des Kindes und auch nach Größe des Hahnes ist es wohl nicht immer möglich einen Hahn am Hals zu packen und ihn hoch zu heben.
Dies ist außerdem auch die gefährlichere Variante denn so hat er die Beine frei und kann probieren mit seinen Krallen alles zu treffen, was er erreicht. Das ist nicht ungefährlich.
Die andere und etwas sicherere Variante ist ihm sofort wenn er angreift zu Boden zu drücken. Am besten am Hals oder Kopf. Ihn dann so am Boden fixieren und mit der anderen Hand immer wieder über den Rücken zu streicheln. Bis hinter zum Schwanz. Das immer wieder. Das gibt dem Hahn das Gefühl, von seinem Gegenüber "getreten" zu werden. So wie er es mit seinen Hennen macht. Also unterdrückt man ihn so in seiner Autorität und zeigt ihm, dass er der Unterlegene ist.
Aber auch hier sollte man darauf achten, dass er einen nicht mit seinem Schnabel oder den Krallen erwischt.
Beide Varianten können beim ersten Mal schon erfolgreich sein, es kann aber auch möglich sein, dass man dies wiederholen muss.
Wenn der Hahn jedoch durch eine Verletzung oder Krankheit aggressiv ist, wird nur ein Tierarzt helfen können denn dann wird er es so lange probieren, wie er auch die Beschwerden hat.